Wald in Finnland! Wenn man Saimaa in 3 Wörtern beschreiben müsste, dann wären das: Wald, See und Bäume.
Unterwegs in Saimaa, prägt sich zu aller erst die unglaublich frische Luft ein. Wenn der Wind durch die Wälder und Gewässer fährt, so reichert er sich mit allerlei Düften an. Die Luft wird dadurch frisch, würzig und duftet herrlich nach Moos und Blättern.
Der Wald ist auch wirtschaftlich sehr wichtig und wird intensiv bewirtschaftet. Beweise dafür sieht man an allen Ecken und Enden Saimaas und das lässt sich auch persönlich im Holzmuseum Lusto erforschen. An anderen Stellen wiederherum gibt es Gebiete, die voll unter Naturschutz stehen sowie echte Urwälder, die überhaupt besonderen Schutz genießen. Wald in Finnland ist sehr vielseitig – genau wie die Menschen!
Häuser aus Vollholz besitzen ein eigenes Raumklima
Die Menschen in Saimaa leben nicht nur im Wald, sondern auch vom Wald: Früher, im Industriezeitalter, hat vor allem die finnische Teer-Produktion den Großmächten geholfen, ihre Kriegsmarine zu bauen. Während der Weltkriege wurden viele Kleidungsstücke, wie etwa Schuhe, wegen Materialmangel aus Holz hergestellt und seit Jahr und Tag wird jede Menge Bau- und Brennholz produziert.
Die Forstwirtschaft hat die Finnen begleitet, seit es hier Menschen gibt – bei so viel Wald auch kein Wunder. Viele der traditionellen Häuser, aber auch moderne Design-Villas sind aus Vollholz konstruiert, was eine ganz eigene Wohnatmosphäre schafft. Die Räume duften nach Wald und dadurch, dass die Bretter unbehandelt bleiben, ergibt sich ein angenehmes Wohnklima.
Die allgegenwärtigen Waldhütten sind meist fertige Blockhäuser. Die werden fix-fertig als Brettersammlung geliefert und man kann sie in Eigenregie in kurzer Zeit, wie ein Puzzle, zusammensetzen. Strom und Wasser haben sie keines, aber wer braucht das schon, wenn Platz für die Sauna ist?! (Die meisten Blockhütten zum Vermieten haben übrigens fast alle Strom und fließend Wasser!)
Stauwarnung am See – Vorsicht Holztransport!
Um das Holz von den Wäldern zum Sägewerk zu transportieren, werden die zahlreichen Seestraßen verwendet. Hoch im Norden werden Flüsse und Furten mit Holzrutschen zu Schnellstraßen umgewandelt, hier im Süden setzt man auf Holz-Trails. Dazu werden die Stämme zu Ketten verbunden, die oft 100m und länger lang werden können.
Diese Holzketten werden mit Schleppbooten in gemächlichem Tempo bis zu ihrem Bestimmungsort gezogen. Die Treiber müssen dabei genau wissen, was sie tun: kommt etwa ein Sturm auf, so muss die richtige Stelle, wie etwa der Windschatten einer Insel gefunden werden. Die Kurven müssen im korrekten Winkel eingeleitet werden, weil sich sonst der hintere Teil der Kette verkeilt – wie „Snake“ spielen, nur größer!
Hat man Glück oder Pech, je nachdem, dann sieht man einen solchen Transport vor einem hinüberziehen. Das bedeutet aber auch eine längerere Wartezeit, denn es kann schon länger dauern, bis die ganze Holzkette vorbeigezogen ist!
Informationen zum „Lusto“ Waldmuseum
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